In der Projektwoche im Dezember 2022 erlebten die Schüler der Klassenstufen 10 und 11 ein besonderes Projekt: 5 Tage lang beschäftigten wir uns mit allgemeinen Informationen zur Geschichte der DDR und den Gründen und Formen von oppositionellem Verhalten.
Am zweiten Tag besuchte uns Günter Wetzel, der bekannt wurde durch die spekatkuläre Flucht in einem selbst gebautem Heißluftballon. Michael "Bully" Herbig hat diese Geschichte im Jahr 2018 in die Kinos gebracht. Eindrucksvoll berichtete er von dieser Flucht, den Fehlversuchen und Gefahren, die damit verbunden waren.
Am dritten Tag verschafften wir uns einen Überblick über die Gefängnisse in der DDR, um die Exkursion ins Kaßberg Gefängnis gut vorzuereitem. Dorthin fuhren wir am vierten Tag. Neben dem eindrucksvollen Gedenkort war besonders ein weiteres Zeitzeugengespräch mit einer bekannten Persönlichkeit das Besondere an diesem Tag: Radsportlegende Wolfgang Lötzsch, der selbst in eine Zeit in diesem Gefängnis verbringen musste, schilderte uns die Verfolgungsmaßnahmen der Staatssicherheit und den damit verbundenen gravierenden Einfluss auf seine Karriere.
Am fünften Tag widmeten wir uns dem Themengebiet der Jugendwerkhöfe in der DDR. Dankenswerterweise bekamen wir auch dazu Besuch von einem Zeitzeugen, Alexander Müller. Er wurde u.a. in den Jugendwerkhof in Torgau eingesperrt. Furchtbare Tage und Monate musste er unter unmenschlichen Bedingungen überstehen. Moderiert von einer Mitarbeiterin der Gedenkstädte aus Torgau konnten auch hier unsere Schüler ihre Fragen und Eindrücke schildern.
Eine tolle, abwechslungsreiche Projektwoche nahm so sein Ende, in der wir Lehrer und die Schüler eine riesige Bandbreite an Eindrücken gewonnen haben und durch die Gespräche mit den Zeitzeugen prägende Momente erlebt haben.
Christian Wittig, Lars Weigelt
Fachlehrer Geschichte
